

Lage
Der Camping Maurvangen mitten im kargen Hochgebirge des Jotunheimen liegt auf rund 1000 m zwischen dem Ski- und Wintersportort Beitostølen und dem in einem Tal gelegenen grösseren Ort Lom. Im Gegensatz zur Einkaufssituation bei meinem letzten Besuch als kleines Kind vor rund 20 Jahren, wo man wirklich jedes Mal die knapp 80 km mit dem Auto (in eine Richtung wohlgemerkt) fahren musste, hat sich die Lage mittlerweile etwas geändert und man kann ins “nur noch” rund 35 km entfernte Beitostølen fahren, wo sich ein kleiner Supermarkt (Spar) befindet. Am Campingplatz selber gibt es eine Art Mini-Laden, wo man aber wirklich nur für den Notfall etwas Milch oder Konserven erhalten kann.
Aus irgendeinem Grund ist der Camping Maurvangen extrem beliebt bei Mücken – und die kommen dann auch direkt in Scharen, sobald man sich dort irgendwo niederlässt. Es sind zwar irgendwelche grösseren und ziemlich langsamen und dummen Exemplare, die man auch schnell mal erledigen kann, aber es ist auf die Dauer doch mühsam und nervig. Aber dafür kann natürlich niemand etwas und man muss eben versuchen, sich mithilfe von entsprechender Bekleidung, Moskitonetzen und Insektenspray zu schützen.
In der Umgebung gibt es ausser einigen weiteren Ferien- und Campingplätzen keine weiteren Einrichtungen, das Touristenhaus am rund zwei Kilometer entfernten Gjendesee kann man zu Fuss oder im Zweifel auch mit dem Auto über eine kleine Strasse erreichen. Viel mehr als einen kleinen Kiosk und die Bootsanlegestelle für das Passagierschiff über den Gjendesee gibt es dort (neben der Touristenunterkunft) aber auch nicht.
Hütten und Stellplätze
Die Hütten liegen alle eher am oberen Rand sehr ruhig, sehen aber vom Zustand her ziemlich mitgenommen aus. Was wir teilweise darüber gelesen haben (und was leider zum Rest des Bildes passt) macht nicht unbedingt Lust darauf, sie auszuprobieren. Aber wir wissen nicht aus persönlicher Ansicht, wie es im Inneren der Hütten ausschaut. Offenbar haben alle mindestens eine Toilette, viele auch Dusche und Waschbecken integriert.
Die Zeltstellplätze sind am unteren Rand am Ufer der Sjoa zu finden (das ist der grosse Fluss, der vom Gjendesee her kommend durch Maurvangen fliesst). Ob man auch weiter oben sein Zelt hinstellen darf, war uns nicht ganz klar, es standen aber alle Zelte unten, der Rest war mit Wohnmobilen und Anhängern belegt. Die Lage der Zeltplätze ist in Ordnung, teilweise sind sie recht uneben und dadurch nicht wirklich nützlich. Es finden sich immer mal wieder Holztische und -bänke, was recht praktisch zum Essen ist.
Sanitäranlagen
Für den gesamten Campingplatz gibt es ein Gebäude neben der Rezeption. Ob das bei voll belegtem Platz ausreicht, wissen wir nicht, es kam uns dafür aber doch recht klein vor. Das ist allerdings weniger das Problem als der Allgemeinzustand der Sanitäranlagen, der uns – gelinde gesagt – erschreckt haben. Das man auf einem Campingplatz, wo jeder über die nasse Wiese oder auf staubigen Wegen entlang läuft, gewisse Abstriche in Punkto Sauberkeit machen muss, ist völlig klar. Das in einer Gemeinschaftswaschanlage auch mal irgendwo ein Haar liegen bleibt – keine Frage. Das aber die gesamte Anlage wirklich einfach von A bis Z dreckig ist, Toiletten nicht richtig ablaufen (und damit dann überlaufen), Waschbecken vor Dreck starren, man in den Duschen in einer (zum Glück) undefinierbaren Brühe von x Vorgängern steht, teilweise der Putz von den Fliessen bröckelt und in ziemlich jeder Ecke irgendwelcher Schimmel an den Wänden hängt – das ist ein absolutes NoGo für einen Campingplatz.
Wenn man tagtäglich die Besitzer auf der Terrasse ihres Kiosks sitzen sieht, wo sie (abgesehen von ein paar notwendigen Arbeiten hinter der Theke) offenbar nicht allzu viel zu tun haben, fragt man sich schon, ob das gesamte Geld einfach nur ins eigene Sackerl fliesst. Investition schaut auf jeden Fall anders aus!
Weitere Einrichtungen
In einem Nebengebäude gibt es noch einen Aufenthaltsraum mit zwei Spülbecken und einem alten Herd sowie Waschmaschine und Tumbler. Auch mit diesen Geräten hat offenbar schon Peer Gynt persönlich hantieren dürfen und die Tausende Personen nach ihm haben nicht alles in bestem Zustand hinterlassen. Schade eigentlich, mit ein wenig Renovierungsaufwand könnte man diese Hütte sicherlich sehr schön herrichten.
Empfehlung
Kurz und knapp: wenn man sein eigenes Wohnmobil dabei hat und die eigenen Sanitäranlagen nutzen kann, ist es sicherlich für eine gewisse Zeit in Ordnung. Moskitonetze an den Eingängen nicht vergessen, aber dafür kann der Campingplatz natürlich nichts. Ansonsten fanden wir es grösstenteils einfach ekelhaft, wie dreckig und abgenutzt alles dort ist. Da kann die Lage an sich noch so schön sein – so etwas geht im Jahr 2015 einfach gar nicht mehr. Schade!
Unterkunftdetails
- Camping Maurvangennull (ca. 1000 m)
- Maurvangen
- Jotunheimen Nationalpark (Norwegen)